Immer weniger Tierärzte in Süddeutschland
Bei den Tierärzten gibt es ein ähnliches Szenario wie bei den Hausärzten – ihre Zahl geht immer weiter zurück. Vor allem in ländlichen Gebieten fehlen Tiermediziner. Wer versorgt künftig den Vierbeiner? Besonders in ländlichen Gebieten könnte diese Frage bei Haustierbesitzern zu Problemen führen.
Es gibt mehrer Gründe, warum es in Süddeutschland und damit auch in Stuttgart immer weniger Tierarzt Praxen gibt:
- Strenge Ausbildungsanforderungen: Die Ausbildung zum Tierarzt ist sehr langwierig und anspruchsvoll, was einigen potenziellen Kandidaten abschrecken könnte.
- Hohe Arbeitsbelastung: Tierärzte haben oft sehr lange Arbeitszeiten und müssen in Notfällen auch außerhalb der regulären Arbeitszeiten zur Verfügung stehen, was zu einer hohen Belastung führen kann.
- Geringe Vergütung: Im Vergleich zu anderen Berufen im Gesundheitswesen könnten die Gehälter für Tierärzte weniger attraktiv sein.
- Spezialisierung und Konkurrenz: Mit der zunehmenden Spezialisierung in verschiedenen Tierarztbereichen kann es schwieriger werden, genügend Tierärzte zu finden, die in allen Bereichen arbeiten können. Außerdem konkurrieren Tierärzte mit anderen Berufen im Gesundheitswesen um Talente.
- Ruraler Mangel: Insbesondere in ländlichen Gebieten kann es schwieriger sein, Tierärzte zu finden, da die Bevölkerungsdichte niedriger ist und wirtschaftlichen Anreize geringer sein können. Diese Faktoren können dazu beitragen, dass es in Deutschland eine Abnahme der Anzahl von Tierärzten gibt .
Den Rückgang der Zahlen im Südwesten zeigen Statistiken der deutschen Tierärzteschaft. Demnach verringerte sich die Zahl der niedergelassenen Tiermedizinerinnen und Tiermediziner zwischen 2010 und 2022 um knapp 11 %. Vor allem bei der Betreuung von Nutztieren werde es daher in den nächsten Jahren große Veränderungen geben, hieß es weiter. Tierärzte müssten künftig einen größeren Radius abdecken. Außerdem werde die Spezialisierung zunehmen.
„Es gibt derzeit noch genug Tierärztinnen und Tierärzte, aber es wird immer schwieriger, freiwerdende Stellen zu besetzen, sagte dazu Heidi Kübler, Präsidentin der baden-württembergischen Landestierärztekammer. „Man findet keine Nachfolger, vor allem im ländlichen Bereich.“ Die Gründe glichen dabei denen, die für den zunehmenden Mangel an Hausärzten verantwortlich seien: Unter anderem scheuten Tiermediziner das Risiko, sich selbstständig zu machen und bevorzugten Teilzeit.