Gelenkschmerzen bei Katzen
Gelenkschmerzen bei Katzen können verschiedene Ursachen haben, einschließlich Arthritis, Verletzungen oder altersbedingter Verschleiß. Es ist wichtig, Ihren Tierarzt in Stuttgart aufzusuchen, um die genaue Ursache festzustellen und geeignete Behandlungsoptionen zu besprechen.
Arthrose bei Katzen
Arthrose ist eine häufige Erkrankung bei älteren Katzen. Eine Diagnosestellung ist oft schwierig, da eine Lahmheit nicht immer das Hauptsymptom ist, sondern Verhaltensänderungen im Vordergrund stehen. Deshalb ist ein ausführliches Besitzergespräch ein wesentlicher Faktor der Untersuchung.
Was ist eine Arthrose?
Unter einer Arthrose versteht man eine vorwiegend degenerative, nicht entzündliche und nicht infektiöse chronische Erkrankung der Gelenkknorpel. Man kann grundsätzlich zwei Arten der Arthrose unterscheiden. Eine primäre Arthrose, mit unbekannter Ursache und eine sekundäre Arthrose, die zumeist traumatisch nach Fehl- oder Überbelastungen zustande kommt. Beide führen zu Knorpel- und Knochenveränderungen, was zu chronischem Schmerz führt.
Im Gegensatz zur Arthritis, bei der die Leukozytenzahl in der Gelenkflüssigkeit erhöht ist, fehlt diese Erhöhung bei der Arthrose.
Ursachen
Auffallend ist, dass arthrotische Veränderungen häufig bilateral, also auf beiden Seiten, auftreten. Das ist wiederum charakteristisch für angeborene Missbildungen (z. B. Gelenksdysplasie), systemische Veränderungen (z. B. Stoffwechselerkrankungen) oder Überbelastung.
Symptome
Katzen können Anzeichen einer Erkrankung maskieren und keinerlei offensichtliche Symptome zeigen. Häufig stehen andere Symptome/ Anzeichen im Vordergrund der Erkrankung bei Katzen. Viele erkrankte Tiere zeigen aufgrund der resultierenden verminderten Bewegungsaktivität eine Gewichtszunahme. Andere Tiere hingegen verlieren an Gewicht, da sie ihre Futterplätze schmerzbedingt nicht mehr so häufig aufsuchen. Auch das Kot- und Harnabsatzverhalten kann beeinträchtigt sein. Zum Beispiel wird die Katzentoilette nicht mehr, oder weniger, aufgesucht. So passiert es, dass Kot bzw. Harn neben der Toilette abgesetzt wird.
Weitere mögliche Anzeichen für Schmerzzustände bei der Katze sind: aggressives oder ängstliches Verhalten, erhöhter Schlafbedarf, vermehrte Lautäußerungen oder veränderte soziale Verhaltensweisen. Auch vernachlässigen Katzen mit dieser Erkrankung häufig ihr Fell- und generell die Körperpflege, was zu einem stumpfen und matten, verfilztem oder verklebtem Fell führt.
Diagnose
Die Diagnose erfordert eine gründliche klinische Untersuchung, Ganganalyse und orthopädische Untersuchung. Zusätzlich sind Röntgenaufnahmen des betroffenen Gelenkes notwendig, um die Verdachtsdiagnose zu bestätigen. Das Röntgen ist zwar bestens geeignet, um knöcherne Veränderungen zu detektieren, aber Veränderungen des Gelenkknorpels können leider nicht dargestellt werden. Somit ist es möglich, dass hochgradige röntgenologische Veränderungen keine klinische Bedeutung haben, aber auch dass röntgenologisch unauffällige Gelenke hochgradig schmerzhaft sind. In einigen Fällen ist zur noch besseren Beurteilung und für eine endgültige Diagnose eine CT oder MRT-Untersuchung notwendig.
Therapie
Die Therapie erfordert einen individuellen Ansatz. Tierbesitzer können durch Gewichtskontrolle, Ernährungsoptimierung und angemessene Bewegung einen wichtigen, wenn nicht sogar den wichtigsten Beitrag, leisten.
Als Tierärzte haben wir die Möglichkeit alle oben genannten Prozesse durch adäquates Schmerzmanagement zu unterstützen. Bei ausgewählten, sehr schwerwiegenden Fällen ist auch ein chirurgischer Eingriff möglich.
Ein anderer sehr wichtiger Ansatzpunkt der Behandlung ist die Physiotherapie. Diese geschieht in der Regel auch unter tierärztlicher Obhut. Neben der direkten Behandlung der betroffenen Gelenke ist es wichtig, die Probleme, die aufgrund veränderter pathologischer Bewegungsabläufe und kompensatorischer Fehlbelastungen entstehen, zu erkennen und entsprechend zu behandeln. Dabei sollte der gesamte Bewegungsapparat durch gezielte Übungen und Muskelaufbau aufrechterhalten und, wenn möglich, verbessert werden.
Mit einer ausgewogenen Ernährung, ausreichender Bewegung, genügend Flüssigkeitsangebot und Hygiene sollte in den meisten Fällen eine gute Prophylaxe geschaffen sein. Im Vordergrund steht auch hier die Lebensqualität. Ziel ist mit der Therapie ein schmerzfreies Leben zu gewährleisten.