Wissen über Katzen
In jedem vierten deutschen Haushalt lebte 2023 eine Katze. Auch bei uns in der Stuttgarter Tierarzt Praxis am Wormser Platz kommen täglich viele Katzen. Man kennt sich also, sollte man meinen. Aber viele menschliche Gewissheiten stellen sich bei näherem Hinsehen als Halbwahrheiten heraus.
Können Katzen im Dunkeln sehen ?
In der Netzhaut des Auges sind bestimmte Sinneszellen für die Wahrnehmung von Helligkeit zuständig: die Stäbchen. Diese werden erregt, wenn Licht durch die Pupille ins Auge fällt. Eine Katze hat wesentlich mehr Stäbchen als der Mensch, sie ist auf den Hell-Dunkel-Kontrast spezialisiert. Sie benötigt nur etwa ein Sechstel der Lichtmenge des menschlichen Auges, um noch etwas zu sehen.
Außerdem verfügen Katzenaugen über ein weiteres Merkmal, das für die optimale Ausnutzung von Licht in der Dämmerung sorgt: Dies ist eine Struktur in der Aderhaut des Auges, die das einfallende Licht wie ein Spiegel reflektiert. Das wiederum verstärkt die Erregung der Stäbchen. Ist es allerdings vollkommen dunkel, sind auch Katzenaugen überfordert – und die Mieze muss sich anders orientieren.
Zeigen Katzen schnurrend ihr Wohlbefinden?
Tatsächlich ist Schnurren für Katzen ein wichtiges Kommunikationsmittel. Katzen schnurren auch bei Angst, wenn sie Schmerzen haben oder wenn sie ihren Sozialpartner beschwichtigen wollen. Für Menschen seien die Laute nicht immer klar einzuordnen. Deshalb gelte es, das ganze Verhalten des Haustieres in den Blick zu nehmen. Weil beim Schnurren Frequenzen von 20 bis 30 Hertz erzeugt werden, würden zudem Vibrationen im Körper entstehen. So werde die Muskulatur stimuliert und womöglich die Heilung von verletzten Knochen und Gelenken unterstützt. Und beruhigend wirken die brummenden Töne natürlich auch – für Mensch und Tier.
Landen Katzen immer auf den Pfoten?
Katzen haben einen besonderen Reflex, der dafür sorgt, dass sie ihren Körper im freien Fall um die eigene Achse drehen können – zuerst den vorderen Teil, dann den Hinterleib. Der Stellreflex sorgt dafür, dass sie problemlos mit den Pfoten aufkommen können. So schafft es das Tier, sich in weniger als einer halben Sekunde aus der Rückenlage zu drehen. Der Schwanz steuert gegen und stabilisiert die Position. Anschließend streckt die Katze die Pfoten von sich und vergrößert damit ihre Körperfläche, was für einen größeren Luftwiderstand sorgt. So gleitet sie dem Boden entgegen.
Sind Katzen wasserscheu?
Die sprichwörtliche „Katzenwäsche“ ist für Menschen kurz und mit möglichst wenig Wassernutzung verbunden – weil die tierischen Freunde sich eben auch am liebsten ohne ein Vollbad reinigen. Die meisten Hauskatzen sind wirklich wasserscheu. Als Ursache wird vermutet, dass sie mit vollgesogenem Fell weniger beweglich sind und somit Fluchtreflexe nicht mehr funktionieren, so das Portal Tiermedizin. Zudem seien ihren Urahnen Wüstentiere – Wasser also eher ein fremdes Element.