Das machen viele Katzenliebhaber falsch
Wer Katzen gern hat, möchte ihnen Zuneigung zeigen. Doch nicht jede Art der Zuwendung kommt bei den Tieren gut an. Welche Fehler selbsterklärte „Katzenkenner“ im Umgang mit Katzen häufig machen, zeigt ihre Tierarzt Praxis in Stuttgart:
Wegen ihrer scheinbar eigensinnigen Art wird Katzenhäufig zur Last gelegt, sie seien launisch, oder gar dickköpfig. Sie bräuchten ihren Freiraum und wollen nicht überall und zu jeder Zeit gestreichelt werden. Eigentlich wäre es aber fairer zu sagen: Katzen wissen, was sie mögen – und was nicht. Doch wissen auch selbsterklärte Katzenliebhaber, was den Vierbeinern gefällt?
Dieser Frage sind Forscher der britischen Nottingham Trent University und der University of Nottingham in Zusammenarbeit mit dem Londoner Tierheim Battersea Dogs and Cats Home nachgegangen. Per Experiment ermittelten sie, wie Katzenliebhaber mit den Tieren umgehen. „Jede Katze hat bestimmte Präferenzen, wie sie am liebsten behandelt werden möchte“, erklärt die Tierforscherin Lauren Finka in einer Pressemitteilung. „Es gibt jedoch auch einige allgemeine Grundsätze, die befolgt werden sollten, um sicherzustellen, dass sich jede Katze so wohl wie möglich fühlt.“
Ihre Ergebnisse veröffentlichten die Wissenschaftler im Fachblatt „Scientific Reports“. Bevor wir dir aber mehr verraten, wollen wir dich etwas fragen:
120 Katzenliebhaber beteiligt
Für die Studie verbrachten 120 Freiwillige jeweils fünf Minuten alleine mit drei Katzen, die sie nicht kannten, im Londoner Tierheim. Die Teilnehmer waren zwischen 18 und 75 Jahren alt, eine deutliche Mehrheit bildeten Frauen (90 Prozent). Von den Forschern gab es eine Anweisung: Die Probanden sollten die Katzen auf sie zukommen lassen, statt ihnen zu folgen. Ansonsten durften die Kandidaten mit den Tieren so umgehen, wie sie es normalerweise täten.
Im Voraus wurden die Teilnehmer gebeten, eine Umfrage zu ihren persönlichen Eigenschaften sowie ihrer bisherigen Erfahrung mit Katzen auszufüllen. Dabei zeichneten sich einige selbsterklärte Katzenexperten ab, die sich als „sehr sachkundig“ beschrieben. Tatsächlich stellten die Forscher zwischen ihnen und den weiteren Teilnehmern auch einen Unterschied in der Katzenhandhabung fest – aber einen eher überraschenden:
Die „Katzenkenner“ streichelten die Tiere eher an Stellen, an denen Katzen ungern angefasst werden
Teilnehmer, die sich als „Katzenexperten“ darstellten, neigten dazu, die Londoner Katzen an Bein, Bauch, Rücken und Schwanzspitze zu streicheln. Oftmals finden die Tiere solche Berührungen jedoch unangenehm, heißt es in der Studie. Sie bevorzugen es, am Ohr, am Kinn und an den Wangen gekrault zu werden.
Zudem gaben manche langjährige Katzenbesitzer sowie Besitzer mehrerer Hauskatzen den Tieren im Experiment weniger Freiraum, als sie eigentlich bräuchten. Andere langjährige Katzenbesitzer machten es besser: Sie gingen nur auf Kontakt mit den Katzen ein, wenn dieser von den Tieren initiiert wurde und berührten die Vierbeiner nur an angenehmen Körperstellen.