Der Hund hustet: Gehen Sie zu Ihrem Tierarzt in Stuttgart
Husten ist ein Schutzreflex, mit dem der Körper Stoffe aus dem Atemtrakt herausbefördert, die dort nichthingehören. Häufiges oder langfristiges Husten zeigt an, dass der Hund an einer Erkrankung der Atemwegeoder anderer Organe im Körper leidet.
Hund hustet: Symptome
Ihr Hund hustet: Was hören oder sehen Sie noch?
- Ist zugleich ein Keuchen oder Schnarchen hörbar?
- Handelt es sich um einen trockenen, rauen Reizhusten oder klingt es eher feucht, gedämpft und rasselnd?
- Der Hund hustet ständig oder ist es nur sporadisch?
- Sehen Sie Auslöser?
- Der Hund hustet nachts?
- Hat der Hund neben dem Husten weitere Symptome wie Nasen- oder Augenausfluss, Niesen, Atemnot, mangelnden Appetit oder würgt er?
- Wenn Sie mehrere Hunde haben, sind dann alle betroffen oder nur das eine Tier?
Dies alles sind Fragen, die Ihnen so oder ähnlich auch der Tierarzt stellen wird, dem Sie den hustenden Hund vorstellen. Die Antworten helfen ihm, bereits auf die richtige Fährte zu kommen, was das Problem sein könnte.
Wichtig: Ihr Hund hustet und würgt? Würgen und Husten sind nicht immer einfach auseinanderzuhalten, deswegen ruhig ein Video mit in die Praxis bringen. Manche Hunde erbrechen sich parallel zu einem Hustenanfall, was an der nachbarschaftlichen Lage von Husten- und Brechzentrum im Gehirn liegt.
Hund hustet: Welche Ursachen gibt es?
Für Husten beim Hund gibt es mannigfaltige Ursachen. Am häufigsten sind Infektionen der Grund (z.B. Zwingerhusten, Lungenwurmbefall), aber auch Allergien, Herzprobleme und Tumoren stehen weit oben auf der Liste, gefolgt von einem Kollaps der Luftröhre (bei kleinen Hunderassen) sowie Fremdkörpern im Atemtrakt. Diese Aufzählung ist nicht erschöpfend, denn die Anzahl möglicher Hustenauslöser beim Hund ist enorm. Je nach Problem treten weitere Symptome wie Atemnot, Niesen oder Nasenausfluss auf.
Eher trockener, rauer Reizhusten kann durch kalte trockene Luft, Ziehen am Halsband oder Wassertrinken verstärkt werden. Tritt er akut auf, ist er ein Hinweis auf beginnende Entzündungen im Atemtrakt (z.B. bei Zwingerhusten), versehentliches Einatmen von Futterbestandteilen, Fremdkörpern, reizenden Gasen bzw. Rauch oder Allergenen (Allergie-auslösende Stoffe). Auch Nasensekret, das in den Rachen tropft, kann Reizhusten auslösen. Ist der Reizhusten hingegen chronisch, tritt also bereits über einen langen Zeitraum auf, deutet dies auf eine Einengung der Atemwege, z.B. durch einen Tumor, hin.
Feuchter, sogenannter „produktiver“ Husten, klingt eher rasselnd und gedämpfter als Reizhusten. Bei sehr viel Sekret wird der Hund Schleim aushusten. Andernfalls schlucken die Tiere das Sekret eher herunter, sobald es in der Maulhöhle landet. Feuchter Husten deutet auf infektiöse Ursachen mit Bildung von reichlich Lungensekret und / oder Eiter hin. Hustet der Hund vor allem nachts, könnte es sein, dass sich im Liegen Sekret in der Lunge ansammelt und er deswegen hustet (Dies trifft besonders ältere, herzkranke Hunde.). Wenn der Hund Blut hustet, ist dies natürlich besonders bedrohlich. Mögliche Auslöser sind:
- Infektionen der Lunge mit Herzwürmern, Pilzen oder Bakterien
- eine verminderte Blutgerinnung, z.B. bei einer Vergiftung mit Rattengift
- eine Embolie (Verstopfung eines Blutgefäßes mit einem Blutpfropf), die durch verschiedene innere Erkrankungen ausgelöst werden kann
- Lungentumoren
- Verletzungen der Lunge (z.B. nach Autounfall)
- verletzende Fremdkörper
Hinzu kommen weitere mögliche Auslöser, die hier nicht alle aufgezählt werden können.
Husten, insbesondere Reizhusten, verstärkt sich selbst: Der starke Luftstrom irritiert die Schleimhäute und verursacht weiteren Husten. Diesem Teufelskreis, der die Hunde und Besitzer bisweilen nicht mehr schlafen lässt und für große Erschöpfung sorgen kann, muss unbedingt durchbrochen werden.
Hund hustet: Diagnose
Nachdem der Tierarzt von Ihnen alle möglichen Informationen eingeholt hat, wird er Ihren Hund gründlich untersuchen. Wie immer startet er mit einer allgemeinen Untersuchung. So können weitere Symptome neben dem Husten erkannt werden, die der Ursachenfindung dienlich sind. Dann wird der Atemtrakt des Tieres unter die Lupe genommen.
Je nach Befund werden weiterführende Untersuchungen notwendig. Häufig sind Röntgen und Ultraschall. Auch eine Blut-, Kot- und / oder Urinuntersuchung können interessant sein. Sie geben Aufschluss über vorliegende Entzündungen, Parasitenbefall und mögliche Funktionsstörungen der Nieren, die über “Umwege” ebenfalls Husten verursachen können.
Mit einem Endoskop kann sowohl der obere Atemtrakt hervorragend untersucht als auch eine Bronchoskopie (Spiegelung der Bronchien) durchgeführt werden. Im Rahmen dieser Untersuchung wird oft auch eine “Broncho-alveoläre Lavage” durchgeführt, eine “Waschung” der Bronchien mit einer sterilen Lösung. Die Flüssigkeit wird dabei sofort wieder zurückgewonnen und im Labor untersucht. Zellveränderungen und Infektionserreger lassen sich so hervorragend identifzieren.
Übrigens: Sollte ein lebensbedrohlicher Zustand mit Atemnot vorliegen, wird das Tier erst einmal stabilisiert. Mit Beatmung, Infusionen sowie akut notwendigen Eingriffen wie dem Entfernen eines Fremdkörpers wird der Hund außer Lebensgefahr gebracht. Erst dann folgen weitere Untersuchungen.
Hund hustet: Therapie
Wenn der Hund hustet, passt sich die Therapie wie immer der Ursache an. Fremdkörper müssen entfernt werden. Gegen infektiöse Ursachen können eine Antibiose (gegen Bakterien), parasitenabtötende Mittel (bei Lungenwurmbefall) und ggfs. auch eine entzündungshemmende Behandlung notwendig werden. Grunderkrankungen wie Herzprobleme, Morbus Cushing oder Nierenfunktionsstörungen müssen behandelt werden, um den Husten nachhaltig einzudämmen.
Hat der Husten seine ursprüngliche Funktion zur Beförderung von Sekret oder Fremdstoffen verloren und tritt als reine Reizreaktion auf, können hustenstillende Mittel für gute Abhilfe sorgen, sodass Hund und Besitzer wieder zu Atem kommen.
Hund hustet: Hausmittel
Ihr Hund hat Husten und Sie möchten die Behandlung von zu Hause aus unterstützen? Sorgen Sie für gute Raumluft, die nicht zu trocken sein sollte (ca. 60% relative Luftfeuchtigkeit). Leichte Bewegung an der frischen Luft, angepasst an die Leistungsfähigkeit des Hundes, wirkt schleimlösend und weckt die Lebensgeister. Mit Heilkräutern kann der Heilungsprozess gefördert werden. Häufig verwendete Kräuter sind Thymian, Anis, Spitzwegerich oder Ingwer, die über das Futter gestreut werden. Sprechen Sie eine solche Behandlung aber bitte immer mit dem Tierarzt ab! Arzneikräuter können mit anderen Medikamenten Wechselwirkungen eingehen. Außerdem sollte die Ursache des Hustens unbedingt bekannt sein, damit er adäquat behandelt werden kann.
Hund hustet: Fazit
Husten beim Hund ist lediglich ein Symptom, dessen Ursachen sehr vielfältig sein können. Deswegen ist es notwendig, einen hustenden Hund dem Tierarzt vorzustellen.