Darf sich ein Hund auch bei Hitze austoben ?
Bekanntlich haben Hunde nur an den Pfoten Schweißporen, weswegen ihr Temperaturhaushalt grundsätzlich anders geregelt wird als bei uns Menschen.
Oft werden wir in unserer Tierarzt Praxis in Stuttgart gefragt: Darf sich meine Hund auch bei Hitze austoben?
Während wir einfach durch die Haut Wasser absondern und von der Verdunstungskühle profitieren, muss der Hund die Hitze aus seinem Körper raushecheln.
Wenn die Temperaturen allerdings über 45 Grad steigen, wie in den letzten Wochen auf Sizilien, schließt der Mund praktisch den ganzen Tag nicht und atmet so schnell, als sei er gerade den Berg raufgerannt. Gutmütigere Menschen ersparen ihm sein übliches Trainingsprogramm.
Wenn der Hund dann aber mal wieder das Wettrennen gewonnen hat, schlägt sein Herz so hart und schnell, saugt er so gierig die Luft ein und stößt sie wieder aus, dass man sich doch Sorgen macht und sich unter ihm ein Speichelteich bildet, denn die Flüssigkeit fließt praktisch aus seinem hechelnden Maul. Wenn man ihm zu nahe kommt, spürt man einen leichten, hektischen Sprühregen.
Sollten wir nicht alle Hitze einfach raushecheln?
Ansonsten zeigt ein Hund seine Lebensnähe dadurch, dass er an sehr heißen Tagen besonders wenig isst – und fast gar nichts tut. Seine Aktivitäten beschränken sich, wenn man ihn lässt, auf Im-Haus-Herumliegen und Vor-dem-Haus-Herumliegen. Welchen Standort er wann und wie lange wählt, erschließt sich nicht. Aber in dieser Hinsicht verhält er sich wie alle seine Artgenossen. Er bekämpft die Hitze nicht, sondern lässt sie über sich ergehen.
Der Begriff Hundstage bezieht sich auf den heliakischen Aufgang des Sirius, auch Hundsstern genannt, der ursprünglich zwischen dem 23. Juli und August zu beobachten war.
Hunde sollten bei großer Hitze nicht zu intensiv toben oder körperlich aktiv sein.
Das liegt daran, dass Hunde ihre Körpertemperatur nicht so effizient wie Menschen regulieren können. Sie schwitzen nicht über die Haut, sondern kühlen sich hauptsächlich über das Hecheln und die Pfoten ab. Bei hohen Temperaturen kann das schnell zu Überhitzung und im schlimmsten Fall zu einem Hitzschlag führen.
Es ist wichtig, folgende Maßnahmen zu beachten:
– Toben vermeiden: Verzichte auf intensive Aktivitäten während der heißen Mittagsstunden. Früher Morgen oder später Abend sind bessere Zeitfenster.
– Schatten und Wasser: Stelle sicher, dass der Hund immer Zugang zu Schatten und frischem Wasser hat.
– Pausen einlegen: Bei körperlicher Aktivität regelmäßig Pausen machen, damit der Hund sich abkühlen kann.
– Auf Warnsignale achten: Hecheln, Erschöpfung, Unruhe, starkes Speicheln oder Schwäche sind Anzeichen von Überhitzung.
Etwas lockeres Spielen im Schatten oder am Wasser kann für den Hund in Ordnung sein, aber intensives Toben ist bei Hitze zu vermeiden.