In Baden-Württemberg gibt es immer weniger niedergelassene Tierärzte. Den Rückgang der Zahlen im Südwesten zeigen Statistiken der deutschen Tierärzteschaft, wie im Januar das Landwirtschaftsministerium in einer Antwort auf eine Anfrage der CDU mitteilte. Demnach verringerte sich die Zahl der niedergelassenen Tiermedizinerinnen und Tiermediziner zwischen 2010 und 2022 um knapp elf Prozent. Vor allem bei der Betreuung von Nutztieren werde es daher in den nächsten Jahren große Veränderungen geben, hieß es weiter. Tierärzte müssten künftig einen größeren Radius abdecken. Außerdem werde die Spezialisierung zunehmen.
„Es gibt derzeit noch genug Tierärztinnen und Tierärzte, aber es wird immer schwieriger, freiwerdende Stellen zu besetzen, sagte dazu Heidi Kübler, Präsidentin der baden-württembergischen Landestierärztekammer. „Man findet keine Nachfolger, vor allem im ländlichen Bereich.“ Die Gründe glichen dabei denen, die für den zunehmenden Mangel an Hausärzten verantwortlich seien: Unter anderem scheuten Tiermediziner das Risiko, sich selbstständig zu machen und bevorzugten Teilzeit.
Bei den Tierärzten gibt es ein ähnliches Szenario wie bei den Hausärzten – ihre Zahl geht immer weiter zurück. Vor allem in ländlichen Gebieten fehlen Tiermediziner.