Zeckenjahr 2024

Zeckenjahr 2024

Haustier Zur Navigation springenZur Suche springen Dieser Artikel behandelt das domestizierte Tier. Siehe auch: Haustierchen, Wimpertierchen. Alter Zwergschnauzer in einer Wohnung Das Meerschweinchen ist ein beliebtes Haustier in Europa. Haustiere sind Tierarten, die durch Domestikation aus Wildtierarten hervorgegangen sind. Sie werden wegen ihres Nutzens (etwa als Nutztiere oder für wissenschaftliche Zwecke) oder des Vergnügens halber (als Heimtier) vom Menschen gezüchtet. Inhaltsverzeichnis 1 Domestikation 2 Grenzfälle 3 Haustiere in der zoologischen Systematik 4 Haustiere in Deutschland 5 Gesellschaftliche und soziale Bedeutung 6 Wirtschaftliche Bedeutung 7 Umweltproblematik 8 Kritik von Tierrechtorganisationen gegenüber der Haustierhaltung 9 Siehe auch 10 Literatur 11 Weblinks 12 Quellen Domestikation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] → Hauptartikel: Domestizierung Tiere hielt man getrennt von ihren wildlebenden Artgenossen, um leichter und nachhaltiger tierische Rohstoffe und Nahrungsprodukte zu gewinnen, als das durch die Jagd möglich ist. Später wurden die Tiere auch wegen ihrer Zug- und Tragleistung domestiziert. Die Züchtung zum Vergnügen hat ihre Anfänge im 1. Jahrhundert. Im 20. Jahrhundert kam die Verwendung als Versuchstier als weiterer Grund der Züchtung hinzu (siehe Tierversuch). Bei der Tierzucht werden die körperlichen Eigenschaften der Tiere stark verändert. Manche typische Fähigkeiten des Wildtieres sind weggezüchtet oder verloren gegangen, während andere Fähigkeiten durch die Züchtung verstärkt oder umgebildet wurden. Haustiere sind von den Stammarten häufig so verschieden, dass sie in eigene Arten oder Unterarten gestellt werden. Viele Haustiere haben die Fähigkeit zum Überleben in der Wildnis verloren. Andere, wie die Hauskatze, können sich leicht auf eine vom Menschen unabhängige Lebensweise umstellen. Die vom Menschen zur Nutzung gefangenen und gehaltenen Wildtiere, wie Arbeitselefanten, Zierfische und Beizvögel, zählen in diesem Sinne nicht zu den Haustieren, da sie nicht gezüchtet worden sind. Die längste Geschichte als Haustier hat der Hund, dessen Domestikation mindestens auf die Zeit nach dem Pleistozän etwa 13.000 v. Chr. zurückgeht; es gibt jedoch Hinweise, die dahingehend ausgelegt wurden, dass diese bereits vor 100.000 Jahren gelang. Diese Zeitspanne wird allerdings in neueren Studien in Frage gestellt, da sie auf reinen Hochrechnungen der molekularen Uhr beruht.[1] (Näheres hierzu). Katzen sind heute mindestens seit 9.500 Jahren als domestiziert bekannt. Knochen von Katzen wurden zusammen mit menschlichen Knochen aus dieser Zeit in Mesopotamien, Südost-Anatolien und Jordanien gefunden, Domestizierung lässt sich für diese Zeit in Zypern zeigen.[2] Die Haustiernutzung von Schwein, Rind und Schaf hat etwa 8000 Jahre v. Chr. in Vorderasien begonnen. Ab dem 4. Jahrtausend v. Chr. wurden die Tauben in Vorderasien und der Maulbeer-Seidenspinner in China gezüchtet. Die Zucht des Pferdes begann etwa im 4. Jahrtausend v. Chr. in Eurasien. In China werden ab dem 9. Jahrhundert Goldfische zur Zierde gezüchtet. Seit dem 19. Jahrhundert wird der Wellensittich gezüchtet. Die Züchtung von Nagetieren und Fliegen zu Versuchszwecken begann im 20. Jahrhundert. Siehe auch: Liste domestizierter Tiere Grenzfälle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Tiere müssen, um als Haustiere gehalten werden zu können, bestimmte körperliche und verhaltensbiologische Merkmale aufweisen. Es hat seit Beginn der Haustierhaltung immer wieder Versuche gegeben, weitere Arten zu domestizieren, ohne dass eine vollständige Haustierwerdung erfolgte. Beispiele dafür sind verschiedene Hirscharten (Elch, Damhirsch, Rothirsch). Zumindest beim Damhirsch ist beim Gehegewild eine Übergangsform erreicht worden. Planmäßige Züchtung führte hier zu Haustiermerkmalen. Bei vielen Tierarten, die in jüngster Zeit als Heimtiere gehalten werden (hier einige Beispiele), treten Domestikationserscheinungen (Farb- und Fellmutationen, Verhaltensänderungen) auf, ohne dass bereits von vollständiger Domestikation gesprochen werden kann. Haustiere in der zoologischen Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Namen von biologischen Arten können sowohl auf wildlebende, wie auch auf domestizierte Individuen und Populationen zurückgehen. Das heißt, wissenschaftliche Artnamen, die auf Basis eines Haustiers aufgestellt worden sind, sind genauso gültige Namen für die entsprechende Art.[3] Je nachdem, ob eine Art zuerst auf Basis eines Haustiers oder eines Wildtiers aufgestellt worden ist, ist demnach für sie derjenige Name korrekt, der zuerst publiziert wurde (Prioritätsregel). Sofern sie zur selben Art gerechnet werden, ist dieser Name dann auf alle Angehörigen dieser Art anzuwenden – jede Art darf nur einen wissenschaftlichen Namen tragen. Diese Regel hat in zahlreichen Fällen für Verwirrung gesorgt, besonders dann, wenn wildlebende und domestizierte Formen oder Populationen miteinander verglichen oder einander gegenübergestellt werden sollten. Es ist in diesen Fällen notwendig, die wildlebende und die domestizierte Form irgendwie voneinander zu unterscheiden, d. h. auch unterschiedlich zu benennen. Der Code der zoologischen Nomenklatur bietet hier keine Lösung. Während regionale Populationen von Wildtieren, die sich in verschiedenen Merkmalen unterscheiden, als Unterarten gekennzeichnet werden, stellt der Lebensraum von Haustieren kein geografisch einheitliches Gebiet dar. Die Kriterien für die Gliederungen von Unterarten können hier also nicht angewendet werden. Haustiere sind als eine Untereinheit eines Wildtyps aufzufassen, für die der Rang einer Unterart (im Regelfall) nicht angewendet werden sollte. Andere Ränge unterhalb der Art werden aber vom Code nicht erfasst und geregelt. Für einige Haustierarten, darunter die wichtigsten, wurde durch eine Entscheidung im Jahr 2003 der Name der Wildform als wissenschaftlicher Name nun ausnahmsweise entgegen der Prioritätsregel festgeschrieben.[4] Danach soll für diese Arten ein anderer wissenschaftlicher Name gültig sein, wenn man sich auf wildlebende Populationen bezieht. Dieser ist auch auf die Haustierform dieser Arten anzuwenden „wenn diese nicht unterscheidbar sind“. Das Problem der unterschiedlichen Namen für Haustiere und ihre wildlebenden Verwandten bzw. Vorfahren ist damit allerdings nicht endgültig gelöst. Es ist nach dieser Entscheidung zulässig, für Wildformen und Haustierformen derselben Art unterschiedliche Namen zu verwenden.[5] Beispielsweise ist es zulässig, das Hausrind Bos taurus zu nennen (obwohl es vom Auerochsen Bos primigenius abstammt). Zahlreiche Autoren ziehen es allerdings vor, für beide Formen denselben wissenschaftlichen Namen zu verwenden. Zur Benennung der Haustierform sind hier verschiedene Verfahren in Gebrauch. Zahlreiche Autoren benennen die Haustierform als Unterart (mit Trinomen), z. B. wird dann der Haushund als Canis lupus familiaris bezeichnet (d. h. der eigentlich verfügbare Artname Canis familiaris wird vermieden). In anderen Fällen werden Haustiere als „forma“ der Wildarten bezeichnet. Beispielsweise erhält die Haustaube dann den Namen Columba livia forma domestica; dieser wird dann auch auf verwilderte Populationen (Stadttauben) angewandt. Bei Haustieren wird zur Unterscheidung verschiedener Formen innerhalb der Art zusätzlich der Begriff Rasse verwendet. Haustiere in Deutschland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Nach einer Untersuchung der GFK 2015 für die 22 wichtigsten Länder weltweit hatten über die Hälfte der Menschen in diesen mindestens ein Haustier. Den höchsten Anteil an Haustierbesitzern gibt es in Argentinien, Mexiko und Brasilien, während in den asiatischen Ländern der Anteil erheblich geringer ist. So hat ein Drittel (33 %) der Haushalte weltweit einen Hund, ein Viertel (23 %) eine Katze, ein Achtel (12 %) Fische und 6 % Vögel sowie 6 % andere Haustiere.[6] Allein in Deutschland leben mindestens 9 Millionen Hunde als Haustiere.[7] Für ihre Haustiere geben die Deutschen jedes Jahr 9 Milliarden Euro aus.[7] Allerdings landen auch jedes Jahr 300 000 Haustiere in Heimen, weil die Besitzer sie nicht mehr versorgen wollen oder können.[7] Angeblich sterben auch 60 Millionen Fische in deutschen Aquarien, vor allem wegen Haltungsfehlern.[7] Haustiere in Deutschland (in Millionen)[8][9] 2000 2009 2016 2018 2019 2020 Katzen 6,8 8.2 13,4 14,8 14,7 15,7 Hunde 5 5.4 8,6 9,4 10,1 10,7 Kleintiere 4,8 5,0 5,5 5,2 5,0 Ziervögel 4,9 4,6 4,8 4,0 3,5 Aquarien 3 2,0 1,9 1,6 1,8 Terrarien --- 0,7 1,0 1,2 1,3 Gesellschaftliche und soziale Bedeutung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Haustiere leisten einen wichtigen Beitrag zur Gesundheit und zum Zusammenhalt der Gesellschaft. Dies betrifft sowohl den Effekt auf den Haustierhalter selbst als auch auf andere Mitglieder der Gesellschaft. Mit der Haustierhaltung verbunden ist eine Verbesserung des Gesundheitszustandes, so sprechen 68 % der Hundehalter und 61 % der Katzenhalter von einem verbesserten Gesundheitszustand durch die Tierhaltung. Auch im Hinblick auf ihre Lebenszufriedenheit fühlen sich nahezu alle Hundehalter (88 %) und Katzenhalter (83 %) besser.[10] Neuere Studien aus den USA und Australien zeigen, dass Haustierbesitzer mehr Kontakte zu ihren Nachbarn unterhalten.[11] Auch verschiedene Therapieansätze nutzen Hunde erfolgreich. Darüber hinaus werden die besonderen Fähigkeiten der Sinnesorgane der Tiere genutzt, um Krankheiten, Rauschgift oder andere Dinge zu entdecken, die unseren menschlichen Sinnen nicht zugänglich sind. Siehe auch: Haustier des Jahres Wirtschaftliche Bedeutung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Die wirtschaftliche Bedeutung des Haustiermarktes ist nicht zu unterschätzen. So werden die jährlichen Umsätze/Ausgaben für die gesamtdeutsche Wirtschaft auf insgesamt 10,7 Mrd. € geschätzt. Davon entfallen über die Hälfte (52 %) auf die Hundehaltung und mehr als ein Drittel (36,5 %) auf die Katzenhaltung. Auch die Beschäftigung von 210.000 Vollzeitarbeitsplätze (vollzeitäquivalente) ist mit dem Haustiermarkt verbunden. Die Ausgaben entfallen zu mehr als der Hälfte auf - Haustierbedarf 5,7 Mrd. € - Haustiergesundheit 2,6 Mrd. € - Haustierversicherungen 630 Mio. € - Für weitere Dienste, wie Haustierzucht, - betreuung, -bestattung, -friseure, Hundeschulen etc. ca. 1,3 Mrd. € - Die Ausgaben für Tierheime und Hundesteuern werden auf über eine Halbe Mrd. € geschätzt. Damit trägt die Haustierhaltung mit 0,35 % zum deutschen Bruttoinlandsprodukt bei. Mehr als ein Drittel der angeschafften Hunde (32 %) und Katzen (37 %) kommen aus den Tierheimen.[12] Umweltproblematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Eine Studie[13] des auf Ökobilanzen spezialisierten Schweizer Unternehmens ESU ergab, dass die Haltung eines Tieres, gerade bei großen Tieren wie dem Pferd, einen relevanten Einfluss auf die individuell verursachten Umweltbelastungen haben kann. Im Verhältnis zum Autofahren verursacht die Pferdehaltung einen jährlichen CO2-Ausstoß, der einer Fahrt von 21.500 Kilometern im Auto entspricht. Bei Hunden entspricht der Vergleichswert einer knapp 3700 Kilometer langen Autofahrt, bei Katzen und Kaninchen rund 1.400 Fahrkilometern.[14] Kritik von Tierrechtorganisationen gegenüber der Haustierhaltung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Tierrechtsorganisationen wie z. B. PETA sind prinzipiell gegen Haustierhaltung. Mit dem folgenden Zitat wird die Ansicht von PETA beschrieben: „In einer perfekten Welt könnten alle Tiere frei leben und ihren Bedürfnissen nachkommen.“ Doch da es in unserer Gesellschaft bereits so viele domestizierte Tiere und Haustiere gäbe, trögen wir die Verantwortung dafür, uns um diese Tiere zu kümmern. Aus diesem Grund ist PETA dafür, dass alle Menschen niemals ein Tier aus einem Zooladen oder vom Züchter kaufen sollten, da dies die Überpopulation von Haustieren unweigerlich fördere und die „Produktion“ oftmals unter tierquälerischen Bedingungen stattfände. Weiterhin sollte man seine tierischen Begleiter kastrieren lassen. Wenn man bereit ist, ein Haustier bei sich aufzunehmen, sollte der erste und einzige Gang immer ins Tierheim führen.[15] Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Dedomestikation Haushund Hauskatze Liste von Bezeichnungen für Haus- und Wildtiere Liste von Haustierrassen Meerschweinchen Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Norbert Benecke: Der Mensch und seine Haustiere. Die Geschichte einer jahrtausendealten Beziehung. Theiss, Stuttgart 1994, ISBN 3-8062-1105-1. Hans Nachtsheim: Vom Wildtier zum Haustier. 3. Aufl., Parey, Berlin 1977, 156 S., ISBN 3-489-60636-1. Wolf Herre, Manfred Röhrs: Haustiere – Zoologisch gesehen. 2. Aufl., Gustav Fischer Verlag, Stuttgart 1990, 412 S., ISBN 3-437-20446-7. Rezső Manninger, János Mócsy: Hutyra-Marek-Manninger-Mócsy. Spezielle Pathologie und Therapie der Haustiere. 11. Auflage. 2 Bände. Fischer, Jena 1959. Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Commons: Haustiere – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien Wiktionary: Haustier – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen Peter Lehmann, Jörg Schibler: Haustiere. In: Historisches Lexikon der Schweiz. Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] ↑ S. Ho, G. Larson: Molecular clocks: when timesare a-changin’. In: Trends in Genetics. 22, 2006, S. 79–83, doi:10.1016/j.tig.2005.11.006. ↑ Katze und Mensch – innig seit je – Forscher: Schon vor 9500 Jahren, Der Tagesspiegel, 11. April 2004, Abruf 10. September 2017 ↑ ICZN International Code of Zoological Nomenclature: Article 1 online. ↑ ICZN Opinion 2027 (Case 3010). Usage of 17 specific names based on wild species which are pre-dated by or contemporary with those based on domestic animals (Lepidoptera, Osteichthyes, Mammalia): conserved. Bulletin of Zoological Nomenclature 60(1): 81-84 Volltextquelle. ↑ Anthea Gentry (2006): Mammal Species of the World. A taxonomic and geographic reference. 2005. Don E. Wilson & DeeAnn M. Reeder (Eds.). Ed. 3, 2 vols., 2142 pp. Johns Hopkins University Press, Baltimore. ISBN 0-8018-8221-4. A nomenclatural review. Bulletin of Zoological Nomenclature Volume 63: 215-219. Volltextquelle. ↑ Pet ownership, Global GfK survey, Mai 2016 ↑ Hochspringen nach: a b c d Urs Willmann: Haustiere: Gefährten, passend gemacht. In: Die Zeit. 9. November 2017, ISSN 0044-2070 (zeit.de [abgerufen am 20. Juni 2019]). ↑ ZZF Jahresbericht 2020/2021 Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands e. V., S. 57. ↑ Anonymous: Hungrige Haustiere. In: Stiftung Warentest (Hrsg.): Test. Juli 2010, S. 58. ↑ Ohr, Renate: Heimtierstudie 2019, Göttingen, S. 4 ↑ Lisa Wood, u. a.: Social capital and pet ownership – A tale of four Cities, in SSM Population Health 3 (2017) p. 442 – 447, Iben Meyer and Björn Forkman: Dog and owner charakteristics affecting the dog -owner relationship, in journal of Veterinary Behavior 9 (2014) p. 143 – 159. ↑ Urs Willmann: Haustiere: Gefährten, passend gemacht. In: Die Zeit. 9. November 2017, ISSN 0044-2070 (zeit.de [abgerufen am 20. Juni 2019]). ↑ Ökobilanz von Haus- und Heimtieren. ESU-Services, abgerufen am 25. September 2019 (deutsch). ↑ Warum Haustiere schlecht fürs Klima sind. In: Hannoversche Allgemeine. 16. Januar 2019, abgerufen am 25. September 2019. ↑ Ist PETA der Ansicht, Menschen sollten keine Haustiere halten? In: Haustiere. PETA Deutschland e. V., abgerufen am 25. Mai 2020. Normdaten (Sachbegriff): GND: 4023819-2 (lobid, OGND) Kategorie: Haustier Navigationsmenü Nicht angemeldet Diskussionsseite Beiträge Benutzerkonto erstellen Anmelden ArtikelDiskussion LesenBearbeitenQuelltext bearbeitenVersionsgeschichte Suche Hauptseite Themenportale Zufälliger Artikel Mitmachen Artikel verbessern Neuen Artikel anlegen Autorenportal Hilfe Letzte Änderungen Kontakt Spenden Werkzeuge Links auf diese Seite Änderungen an verlinkten Seiten Spezialseiten Permanenter Link Seiten­­informationen Artikel zitieren Kurzlink QR-Code herunterladen Wikidata-Datenobjekt Drucken/​exportieren Als PDF herunterladen Druckversion In anderen Projekten Commons Wikiquote In anderen Sprachen Aymar aru Dansk English Français Hrvatski 한국어 Русский Svenska Türkçe 27 weitere Links bearbeiten Diese Seite wurde zuletzt am 16. Mai 2024 um 20:16 Uhr bearbeitet. 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Da wir auch vermehrt in unserer Tierarzt Praxis am Wormser Platz in Stuttgart zum Thema Zecken gefragt werden, hier einige Hinweise:

Zunächst einmal Grundlegendes:

Zecken stellen auch für Haustiere wie Hunde und Katzen eine erhebliche Gesundheitsgefahr dar. Sie können verschiedene Krankheiten übertragen, die schwere gesundheitliche Probleme verursachen können.

Krankheiten durch Zecken bei Haustieren


1. Borreliose (Lyme-Borreliose):
  – Symptome bei Tieren können Fieber, Lethargie, Gelenkschmerzen und Nierenprobleme umfassen.
  – Hunde sind häufiger betroffen als Katzen.

2. Anaplasmose:
  – Verursacht durch das Bakterium Anaplasma phagocytophilum.
  – Symptome sind Fieber, Lethargie, Appetitlosigkeit und Gelenkschmerzen.
  – Sowohl Hunde als auch Katzen können betroffen sein.

3. Babesiose:
  – Eine Protozoeninfektion, die durch den Parasiten Babesia verursacht wird.
  – Symptome umfassen Fieber, Schwäche, blasse Schleimhäute und Blutarmut.
  – Besonders gefährlich für Hunde.

4. Ehrlichiose:
  – Verursacht durch das Bakterium Ehrlichia.
  – Symptome sind Fieber, Lethargie, Gewichtsverlust und Blutungsneigung.
  – Betroffen sind hauptsächlich Hunde.


Schutzmaßnahmen für Haustiere


– Zeckenschutzmittel: Verwenden Sie regelmäßig Zeckenschutzmittel wie Spot-on-Präparate, Halsbänder oder orale Medikamente, die von einem Tierarzt empfohlen werden.
– Regelmäßige Kontrollen: Überprüfen Sie Ihr Haustier nach jedem Aufenthalt im Freien gründlich auf Zecken. Achten Sie besonders auf Stellen wie Ohren, Hals, Bauch und zwischen den Zehen.
– Umgebungsmanagement: Halten Sie den Garten frei von hohem Gras und Unkraut, um den Lebensraum von Zecken zu minimieren.
– Impfungen: In einigen Regionen und für bestimmte Haustiere sind Impfungen gegen Borreliose verfügbar. Konsultieren Sie Ihren Tierarzt, um festzustellen, ob diese für Ihr Haustier geeignet sind.


Umgang mit Zeckenbissen bei Haustieren
Wenn Sie eine Zecke auf Ihrem Haustier finden:


1. Verwenden Sie eine Zeckenzange oder Pinzette, um die Zecke nahe an der Haut zu fassen.
2. Ziehen Sie die Zecke langsam und gerade heraus, um ein Quetschen des Körpers zu vermeiden.
3. Desinfizieren Sie die Bissstelle nach der Entfernung.
4. Überwachen Sie Ihr Haustier auf Anzeichen von Krankheit und suchen Sie einen Tierarzt auf, wenn Symptome auftreten.

Durch vorbeugende Maßnahmen und regelmäßige Kontrollen können Sie das Risiko von Zeckenbissen und damit verbundenen Krankheiten bei Ihrem Haustier erheblich reduzieren.

 

Zeckenjahr 2024: Aktuelle Risikogebiete in Deutschland

 

Hier ist die Gefahr am größten

Das Robert Koch-Institut (RKI) weist jedes Jahr Regionen in Deutschland aus, in denen die Gefahr einer FSME-Übertragung durch Zecken besonders hoch ist. Jetzt sind zwei neue Gebiete hinzugekommen, mittlerweile stehen bundesweit 180 Kreise auf der Risikoliste. Die neuen FSME-Risikogebiete 2024 sind laut RKI der Stadtkreis Frankfurt (Oder) in Brandenburg und der Landkreis Altenburger Land in Thüringen.

Grundlage der Informationen des RKI sind die tatsächlich gemeldeten Fälle von FSME in den entsprechenden Regionen. Laut RKI-Bericht wurden in Deutschland im Jahr 2023 insgesamt 475 FSME-Erkrankungen übermittelt. Verglichen mit dem Vorjahr entspricht dies einer Abnahme von 16 %; 2022 wurden 565 Fälle erfasst. (Stand: 29.02.2024)

Welche Zeckenart überträgt das Virus?

Der Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus) gilt als häufigster Überträger von FSME. Er kann aber gleichzeitig auch lebensgefährliche Erreger von Krankheiten wie Lyme-Borreliose und Anaplasmose auf Hunde übertragen. Deshalb Vorsicht! Zwar erkranken Hunde sehr viel seltener an FSME als Menschen, aber gerade in den als Risikogebiet ausgewiesenen Kreisen solltest du nicht nur dich selbst vor den gefährlichen Parasiten schützen, sondern auch besonders auf deinen vierbeinigen Liebling aufpassen.

Und wenn sich dein Hund doch mit FSME angesteckt hat? Erste Anzeichen dafür können sein, dass er hohes Fieber bekommt. Auch Schwindel, Lähmungen oder Krampfanfälle können eine Indiz für eine Infektion sein. Weil aber natürlich auch viele andere Erkrankungen dahinterstecken können, gilt wie immer: Nichts wie ab in die nächste Tierarztpraxis! Es ist zwar eher unwahrscheinlich, dass dein Hund sich mit dem FSME-Virus infiziert hat, aber nur eine eingehende Untersuchung bringt Klarheit.

Wirksamer Zeckenschutz kann Leben retten

Expert:innen wie die Ständige Impfkommission (Stiko) sind sich sicher: Wer in einem der ausgewiesenen Risikogebieten lebt oder dort Urlaub macht und viel in der Natur unterwegs ist, sollte sich unbedingt durch eine Impfung gegen FSME schützen. Das RKI berichtet, 99 Prozent der 2023 übermittelten FSME-Erkrankten seien gar nicht oder nur unzureichend geimpft gewesen. Gerade in den am meisten betroffenen Regionen Deutschlands seien die Impfquoten sehr niedrig.

Und was ist mit unseren tierischen Begleitern? Zecken suchen sich schließlich besonders gerne Hunde als Wirte aus. Eine FSME-Impfung für Hunde gibt es nicht. In unserem Ratgeber Zeckenschutz beim Hund erfährst du ganz ausführlich, wie verantwortungsbewusste Hundebesitzer:innen ihre Vierbeiner vor Zeckenstichen schützen können. Denn folgenschwere Erkrankungen wie Babesiose oder Borreliose sind vermeidbar! Mit den richtigen Vorsichtsmaßnahmen steht langen gemeinsamen Spaziergängen im Grünen nichts im Wege.