Körpersprache
Nur wer die Sprache seines Hundes versteht, kann auf die Bedürfnisse wirklich eingehen. Andernfalls kommt es zu Missverständnissen. Oft werden wir gefragt, was bedeutet diese und jene Körpersprache meines Haustieres und oft geben wir folgende Antworten in unserer Tierarzt Praxis in Stuttgart:
Ein Schwanzwedeln des Hundes können die meisten richtig deuten: Ist der Schwanz beim Wedeln locker aufgestellt, ist es als Geste der Freundlichkeit und Aufgeschlossenheit zu verstehen. Wenn sie leicht heruntergeneigt ist und er sie nur eingeschränkt bewegt, kann der Hund eher unterwürfig sein. Doch nicht jede Körpersprache des Tieres ist so eindeutig.
Hunde: Diese Geste wird oft missverstanden
Sieht der Hund nach einer Ermahnung weg oder trollt sich unauffällig, ist das kein Zeichen von Ignoranz. Im Gegenteil: Schauen Hunde beim Kommunizieren mit ihrem Halter zur Seite, ist das oft als Beschwichtigungsgeste zu deuten. Der Hund lenkt ein.
Das wird von vielen Besitzern missverstanden. Sie suchen direkten Augenkontakt und wollen so das Tier mäßigen. Doch der direkte Augenkontakt ist für Hunde die Ausnahme. Denn Hunde fühlen sich durch einen direkten Blick womöglich angegriffen. Gerade bei fremden Hunden sollte man ihn daher vermeiden.
Es gibt aber auch andere Zeichen, mit denen die Tiere beschwichtigen wollen: indem sie am Boden schnüffeln, ihre eigene Nase ablecken, mit den Augen blinzeln oder die Ohren anlegen. Die Tiere zeigen so, dass sie sich unwohl oder beunruhigt fühlen.
Generell gilt: Je besser ein Halter seinen Hund beobachtet und damit auch solche Signale wahrnimmt, die ursprünglich der Kommunikation mit Artgenossen dienten, desto besser kann er den Vierbeiner verstehen. Das wiederum wirkt sich positiv auf das Verhältnis zwischen Mensch und Tier aus. Die Körpersprache und Gestik eines Hundes sind zentrale Kommunikationsmittel, die uns viel über seine Emotionen, Bedürfnisse und Absichten verraten. Hunde verwenden Mimik, Gesten und ihre gesamte Körperhaltung, um mit uns und anderen Hunden zu interagieren. Das Verständnis dieser Signale kann helfen, das Verhalten des Hundes besser zu deuten und Missverständnisse zu vermeiden.
1. Die Ohren
Die Ohren eines Hundes sind oft ein guter Indikator für seine Stimmung. Sind die Ohren aufgerichtet und nach vorne gerichtet, zeigt dies Interesse und Wachsamkeit. Angelegte Ohren dagegen können Unsicherheit, Angst oder Unterwerfung signalisieren. Manche Hunde bewegen ihre Ohren zudem, um Freude auszudrücken, während andere sie eher still halten.
2. Die Augen
Der Blick eines Hundes ist ein starkes Kommunikationsmittel. Ein weicher, entspannter Blick signalisiert Wohlbefinden und Vertrauen. Fixiert ein Hund hingegen intensiv etwas oder jemanden, ist dies oft ein Zeichen von hoher Konzentration und Spannung, was auf Jagdtrieb oder Verteidigungsbereitschaft hinweisen kann. Ein langsames Blinzeln, besonders bei Katzen, kann auch bei Hunden ein Zeichen von Entspannung und Wohlgefühl sein.
3. Der Mund und die Zunge
Das Maul eines Hundes gibt ebenfalls Hinweise auf seinen Gemütszustand. Wenn ein Hund hechelt, kann dies bei hohen Temperaturen normal sein oder auch Zeichen von Anspannung und Stress. Ein offenes, leicht entspanntes Maul signalisiert hingegen, dass der Hund sich wohl fühlt. Zeigt er jedoch die Zähne, kann dies eine Warnung sein. Allerdings zeigen manche Hunde ihre Zähne auch als Zeichen des “Lächelns” – dies ist aber individuell und oft von der Persönlichkeit des Hundes abhängig.
4. Die Rute (Schwanz)
Der Schwanz ist eines der auffälligsten Merkmale der Hundekörpersprache. Ein freudig wedelnder Schwanz wird meist als Zeichen von Freude und Aufregung interpretiert, allerdings kann das Wedeln in bestimmten Situationen auch auf Nervosität hinweisen. Ein hoher, steif gehaltener Schwanz deutet oft auf Selbstsicherheit oder sogar Dominanz hin, während ein tief gelegter Schwanz Angst oder Unterwerfung signalisiert.
5. Die Körperhaltung
Die Körperhaltung eines Hundes kann uns ebenfalls viel über seine Stimmung verraten. Ein Hund, der sich klein macht, den Kopf senkt und die Rute einzieht, zeigt in der Regel Angst oder Unterwerfung. Ein aufgerichteter, steifer Körper mit nach vorne gerichteten Ohren und fixiertem Blick signalisiert dagegen Dominanz oder mögliche Aggressionsbereitschaft. Ein spielerischer Hund wird oft eine tiefe Vorderkörpersenkung, die sogenannte “Spielaufforderung”, zeigen, bei der die Vorderbeine gebeugt sind und das Hinterteil in der Luft ist.
6. Lautäußerungen und Körpersprache im Zusammenspiel
Oft wird die Körpersprache durch verschiedene Laute wie Bellen, Knurren oder Winseln ergänzt. Ein Hund, der knurrt und dabei die Zähne zeigt, warnt und fordert Abstand. Winseln kann sowohl Freude als auch Frustration oder Angst ausdrücken, und kurzes, hohes Bellen ist oft ein Zeichen von Aufregung oder Spielverhalten.
Fazit
Das Verstehen der Körpersprache und Gestik eines Hundes hilft dabei, seine Bedürfnisse besser zu erkennen und angemessen zu reagieren. Jeder Hund hat zudem individuelle Eigenarten, weshalb es wichtig ist, ihn genau zu beobachten und auf seine spezifischen Ausdrucksweisen zu achten.